Förderung der Mundgesundheit durch Trinkwasserfluoridierung

ADOPTED by FDI General Assembly November, 2000 in Paris, France
REVISED by FDI General Assembly September, 2014 in New Delhi, India

Als Trinkwasserfluoridierung bezeichnet man die Anhebung der Fluoridkonzentration in Trinkwasser mit geringem Fluoridgehalt auf ein Niveau entsprechend den für eine optimale Mundgesundheit ausgesprochenen Empfehlungen. Mehr als 370 Millionen Menschen in über 27 Ländern erhalten den Nutzen fluoridierten Trinkwassers.

In Anerkennung der großen Bedeutung der Förderung der Mundgesundheit durch die Fluoridierung von Trinkwasser gibt die FDI (World Dental Federation) folgende Erklärung ab:

  • Mehr als 70 Jahre Forschung und aktuelle systematische wissenschaftliche Arbeiten haben gezeigt, dass die Fluoridierung von Trinkwasser eine effektive öffentliche Gesundheitsmaßnahme für die Prävention von Zahnkaries bei Kindern und Erwachsenen ist.
  • Die Trinkwasserfluoridierung ist besonders für Bevölkerungsgruppen geeignet, die eine moderate bis hohe Anfälligkeit für Zahnkaries zeigen.
  • Die Trinkwasserfluoridierung führt zu Ersparnissen bei den Gesundheitsausgaben und trägt zur Reduzierung der Ungleichheiten bei der Prävalenz der Zahnkaries in Gesellschaften bei.
  • Wissenschaftliche Forschungen und Abhandlungen zeigen, dass die allgemeine menschliche Gesundheit bei den Fluoridkonzentrationen, die für die Prävention von Zahnverfall empfohlen werden, nicht gefährdet wird.
  • Der durch die Trinkwasserfluoridierung erzielte Nutzen für die öffentliche Gesundheit zur Prävention von Zahnkaries überwiegt bei weitem das mögliche Auftreten einer sehr leichten/leichten Form von Zahnfluorose.
  • Bei der Festlegung der empfohlenen Fluoridmenge im Trinkwasser zur Verhinderung von Zahnkaries sollten die Gesundheitsbehörden sich der Ausgewogenheit zwischen der Prävention von Zahnkaries und Fluorose bewusst sein. Hierfür sollten die Gesundheitsbehörden die herrschende höchste Umgebungstemperatur, die Verfügbarkeit anderer Fluoridquellen und deren Nutzung sowie Ernährungsgewohnheiten und sonstige kulturelle Gebräuche in der Gemeinschaft für Menschen ab dem Säuglingsalter und während der gesamten Kindheit berücksichtigen.
  • Die Versorgung mit fluoridiertem Trinkwasser sollte mit einem hohen Maß an Zuverlässigkeit erfolgen. Zur Durchführung und Überwachung der Trinkwasserfluoridierung sollten die notwendigen Qualitätskontrollmaßnahmen, Einrichtungen und Fachkenntnis zur Verfügung stehen.
  • Zahnärzte, Ärzte, Gesundheitsforscher und Gesundheitsbehörden sollten weiterhin nach der Wirksamkeit und Sicherheit der Trinkwasserfluoridierung und anderer Methoden der Fluoriddarreichung zur Prävention von Zahnkaries forschen und diese Informationen sollten der Öffentlichkeit auf transparente Weise zur Verfügung gestellt werden.

Andere Quellen sind fluoridhaltige Zahnpasta, Speisesalzfluoridierung, Milchfluoridierung, fluoridhaltige Mundspülungen und eine Vielzahl von professionell angewandten Fluoridprodukten. Die FDI empfiehlt eine umfassende präventive Annäherung als geeignetste Methode, um die schwere Last der Zahnkaries weltweit zu reduzieren und unterstützt gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation die Anwendung von Trinkwasserfluoridierung als eine wichtige Maßnahme im Rahmen der öffentlichen Gesundheit.

Literaturnachweise

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